Zum Internationalen Tag der lesbischen Sichtbarkeit fordert der Dachverband Lesben und Alter eine sichtbare Erinnerungskultur im öffentlichen Raum.
Zum Internationalen Tag der lesbischen Sichtbarkeit am 26. April würdigt der Dachverband Lesben und Alter die Verdienste der autonomen Frauen- und Lesbenbewegung und fordert, das Wirken der Pionierinnen öffentlich sichtbar zu machen. In den 1970er und 1980er Jahren fanden Aktivistinnen den Mut, das Schweigen zu brechen und weibliche Homosexualität zu enttabuisieren.
Sie wehrten sich gemeinsam mit Mitstreitern aus der Schwulenbewegung gegen die Unterdrückung der homosexuellen Lebensform. Sie zogen mit Transparenten durch die Straßen, gründeten Coming-Out-Gruppen, demonstrierten für ihre Rechte und erkämpften sich eigene Orte.
Die Pionierinnen von einst sind jetzt siebzig Jahre und älter. Sie sind stolz auf ihre Errungenschaften. „Dass lesbisches Leben keine Schande mehr ist, sondern eine benennbare und sichtbare Lebensweise, verdanken wir ihnen: den Vorkämpferinnen und Weggefährtinnen“, betont Vorstandsfrau Felicitas Drubba.
Ihre Kollegin Carolina Brauckmann ergänzt: „Inzwischen gehen lesbische Orte wie Lesbenzentren und besondere Veranstaltungsformate verloren, die kämpferischen Jahre der Aufbruchsbewegung sind vorbei.“ Manche der älteren, lesbenpolitisch geprägten Generation fürchten, dass die selbstbewusste Bezeichnung lesbisch in Begriffen wie queer und FLINTA wieder untergeht.
Um die Errungenschaften und die Eigenständigkeit lesbischen Lebens sichtbar zu machen,
fordert der Dachverband Lesben und Alter:
- finanzielle Förderung lesbischer Erinnerungskulturen im öffentlichen Raum,
- Forschungsprojekte zur Lesbenbewegung und zur Lebenssituation der Pionierinnen-Generation,
- Förderprogramme für Kultur- und Begegnungsorte für Lesben in allen Lebensaltern,
- Die Erhaltung lesbenspezifischer Räume und Begegnungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen: Dachverband Lesben und Alter e. V.