Das GAB-Szenemagazin für Frankfurt, Mannheim, Mainz, Stuttgart berichtet in seiner Juni-Ausgabe darüber, dass das Altenpflegeheim „Agaplesion Schwanthaler Carrée“ in Frankfurt Sachsenhausen derzeit in seine Qualifizierungsphase zur Zertifizierung als „Lebensort Vielfalt“ startet:
„Lebensort Vielfalt“ ist ein Qualitätssiegel, das von der Berliner Schwulenberatung entwickelt wurde und garantiert, dass die zertifizierte Stelle sich für ihre Pflegetätigkeit aber auch als Arbeitgeberin bestimmten Standards im Umgang mit dem Themen LSBTIQ*, Inklusion und Migration verpflichtet hat. „Wir haben uns bewusst für ‚Lebensort Vielfalt‘ entschieden, da diese Qualifizierung erstmalig auch die migrantische Perspektive miteinbezieht“, erklärt Tom Dörr, Diversitätsbeauftragter des Pflegeheims Schwanthaler Carée. „Das passt zu unserem Haus, weil wir hier ganzheitlich denken und die queere, inklusive und Migrationsgeschichte miteinbeziehen“. Dörr arbeitet seit drei Jahren intensiv an der Sensibilisierung des Hauses für verschiedene Diversitätsthemen. Im September 2023 wurde die Einrichtung dafür mit dem deutschen Pflegepreis für Vielfalt und Respekt und just mit dem ersten Platz des neu initiierten Frankfurter Pflegepreis ausgezeichnet. Mit der Zertifizierung „Lebensort Vielfalt“ wäre das Haus die erste hessische Altenpflegeeinrichtung, die dieses Qualitätssiegel bekommt und bundesweit die erste mit der Qualitätserweiterung der migrantischen Perspektive nach dessen Pilotphase.
Generell ist eine solche Zertifizierung noch eine große Seltenheit: In Frankfurt gibt es derzeit lediglich zwei Altenpflegeheime, beide vom Frankfurter Verband, die sich einer vergleichbaren Qualitätsprüfung, dem „Regenbogenschlüssel“, unterzogen haben.
Mit der bereits geleisteten Arbeit am Diversitätsmanagement im Schwanthaler Carée rechnet Dörr mit der Zertifizierung im Dezember dieses Jahres. „Uns ist wichtig, dass wir das nachhaltig gestalten“, erklärt Pflegedienstleiterin Conny Sciborski, die das Diversitätsprojekt im Schwanthaler Carée vor vier Jahren ins Leben gerufen hat. Nachhaltig bedeutet für Sciborski, sich fortlaufend mit Diversitätsthemen zu beschäftigen und sich ebenso fortlaufend weiterzubilden und den gesellschaftlichen Entwicklungen anzupassen. „Wir alle haben ein Recht darauf, mit Respekt behandelt und versorgt zu werden, vor allem im letzten Lebensabschnitt“, sagt Conny Sciborski.
*bjö | www.maenner.media/regional/gab
Agaplesion Schwanthaler Carrée,
Schwanthaler Str. 5, Frankfurt,
www.markusdiakonie.de